Die gute Nachricht zum Beginn: Statistisch spricht heute die Mehrheit der Menschen über die Klimakrise. Für einige ist es eines der wichtigsten Themen, wenn nicht gar das wichtigste Thema. Und trotzdem ist rund um das Thema Klima das Gesprächsklima oft nicht so gut. Schnell werden Diskussionen unsachlich, emotional und wenig lösungsorientiert.
Warum ist das so? Das bespricht Jenni in dieser KirchGeflüster-Folge mit Lydia Schubert. Sie hat schon mit vielen Menschen über die Klimakrise gesprochen, auch wenn sie im ersten Moment dachte, mit denen hat sie in der Frage gar nichts gemeinsam.
Klima-Debatten sind ihrer Erfahrung nach zum Teil schwierig, weil es um die Veränderung vieler Selbstverständlichkeiten des Alltags geht, weil es ein großes, komplexes Thema ist und weil Änderungen zum Schutz des Klimas auch viel mit Identität zu tun haben. Deshalb ist einer ihrer Tipps für gelungene Gespräche über die Klimakrise: Erstmal auf einen Aspekt konzentrieren, von den eigenen Ängsten sprechen, Gemeinsamkeiten finden.
Sie spricht oft über das Baumsterben, das seit einigen Jahren wegen zu großer Trockenheit spürbar und für jeden beobachtbar zugenommen hat. Es ist der Aspekt der Klimakrise, bei dem man merkt, wie sehr Lydia dieses Thema bewegt. Und es wird klar: Solche Emotionen sind auch gut, weil sie den Zugang zu dem Abstrakten ebnen können. „Mit 1,5 Grad können die wenigsten Leute etwas anfangen“, erklärt sie.
Die beiden sprechen im Kirchgeflüster auch darüber, warum das Thema Klima- und Umweltschutz eine wesentliches Thema des Christentums ist und welche Rolle die Kirche in der Klima-Debatte spielen könnte – und sollte. Wie kann gerade die evangelische Kirche die Auseinandersetzung konstruktiv unterstützen? Wird in der evangelischen Kirche zu viel über Hoffnung gesprochen statt der Verzweiflung konstruktiv Raum zu geben?
Auch in den Antworten auf die Fragen aus der Community der OnlineKirche wird klar: Über die Klimakrise und Wege aus der Krise müssen alle sprechen und streiten, parteiübergreifend, sagt Lydia. Und dabei gilt: „Alle Menschen haben das Recht auf ihre eigene Meinung, aber nicht auf ihre eigenen Fakten!“